Dies ist das Tagebuch von Anton und Cveta. Falls wir diesen Horror nicht überleben sollten, würden wir uns wünschen, dass der Finder es veröffentlicht.
Eintrag 1 :
Ich konnte gestern aus den Trümmern der Schule diesen verdreckten Papierblock und einen zerbrochenen Bleistift bergen. Die Blätter haben einige Eselsohren, für die ich meine Schüler oft getadelt habe, als noch alles anders war. Nun muss ich mich damit abfinden, denn außer meiner Kleidung habe ich sonst nichts. Der Block und der Bleistift sind nun meine Schätze.
-Cveta-
Eintrag 2 :
Als klar wurde, dass ich die Schule verlassen muss, machte ich mich auf den Weg nach nirgendwo. Schüsse peitschten durch die Luft und von Weitem waren Bombeneinschläge zu hören. Am liebsten wäre ich im Schulgebäude geblieben, doch es war dort nicht mehr sicher. Ich huschte auf der Straße von Deckung zu Deckung, als mir Anton zum ersten Mal begegnete. Er suchte hinter einem ausgebrannten Auto Deckung und pfiff mir zu, ich war so froh, jemandem ohne Gewehr zu begegnen.
-Cveta-
Eintrag 3 :
Ich scheine Anton vertrauen zu können, denn er brachte uns hierher. Mein neues Zuhause ist nun dieses zerstörte Gebäude, mit zerbombten Wänden und scheibenlosen Fenstern. Es gibt hier nichts, die meisten Räume haben die Bombardierung überstanden, sind jedoch von Schutthaufen versperrt. Anton hat vorgeschlagen, den Schutt nach Verwertbarem zu durchwühlen und einen Arbeitstisch daraus zu bauen, er scheint handwerklich begabt zu sein.
-Cveta-
Eintrag 4 :
Anton hat den ganzen Tag an seinem Arbeitstisch gebastelt. Es ist wirklich eine gute Arbeit, fast eine richtige Werkbank. Ich habe einige Schutthaufen mit bloßen Händen beräumt, eine Schaufel wäre nicht schlecht.
-Cveta-
Eintrag 5 :
Der Schutt im Haus wird langsam weniger, doch wir haben immer noch keine Schaufel. Heute war ein Mann an unserer Haustür, er sagte, dass er ein Händler sei. Wir haben nicht geöffnet, was ist, wenn er uns ausplündern und ermorden will?
-Cveta-
Eintrag 6 :
Heute haben wir endlich den letzten Schutthaufen beseitigt und das ganz ohne Schaufel. Anton ist gerade dabei, den Arbeitstisch aufzuwerten, damit wir bessere Werkzeuge herstellen können, doch uns gehen die Materialien aus. Wir müssen wohl oder übel nach Draußen gehen, um Vorräte zu suchen, doch es ist gefährlich tagsüber.
-Cveta-
Eintrag 7 :
Wir müssen nach Draußen gehen, denn wir benötigen dringend Lebensmittel, eine Diät wollte ich schon länger durchziehen, warum nicht jetzt? Die Stadt ist eine einzige Ruine und tagsüber findet jeder Zivilist den Tod auf den Straßen. Anton spricht seit gestern Abend nicht mehr mit mir, weil ich mich weigere den Unterschlupf zu verlassen und außerdem vorgeschlagen habe, dass wir lieber auf Hilfe warten sollten.
-Cveta-
(Fortsetzung folgt)